JOHNNY KOCH
FOR FREE*
eine Intervention von Daniel Man in der Galerie Andreas Binder
Knöbelstraße 27, 80538 München
Eröffnung: 24. / 25. und 26. März 2021 (by appointment)
Laufzeit: bis 05. Juni 2021
Teilnehmende Künstler:
Alex Müller, Annegret Hoch, Anni Von Rudzinski, Antje Sträter, Benedikt Gahl, Benedikt Hipp, Benjamin Bergmann, Bernd Zimmer, Bernhard McQueen, Boban Andjelkovic, Christine Liebich, Christine Nguyen, Christiofer Kochs, Cornelia Rapp, Daniel Man, Daniel Müller Schott, Endy Hupperich, Esther Irina Pschibul, Felix Rodewaldt, Heike Weber, Ian Zak, Ina Kapitola, Johannes Brechter, Johannes Evers, Josef Lang, Julia Benz, Kalin Lindena, Lando, Laurentius Sauer, Loomit (Matthias Köhler), Magdalena Waller, Mara Pollak, Marc von Criegern, Margarete Hentze, Jakob Hentze, Martin Fengel, Martin Wöhrl, Michael Grudziecki, Miriam Ganser, Nina Annabelle Märkl, Patricija Gilyte, Philipp Frank, Roman Lang, Ruth Masso, Sebastian Bühler, Sebastian Giussani, Sophia Mainka, Sophie Schmidt, Stefan à Wengen, Stefan Lenhart, Stefanie Ullmann, Stefanie Zoche, Susanne Thiemann, Ted Green, Thomas Weinberger, Timur Lukas, Tomislav Topic, Walter Eul, Won, Wow123, Yul Zeser, Tina Bernig, Julio Rondo, Giovanni Castell, Stefan Hunstein, Izima Kaoru, Anna Krammig, Philipp Lachenmann, Eugene Lemay, Matthias Meyer, Adam Mysock, Yigal Ozeri, Dieter Rehm, Luzia Simons, Paul Winstanley, Haiying Xu, Andrius Zakarauskas, Jan Davidoff, Hadrien Dussoix, Johannes Koch, Christian Probst, Leif Trenkler, Tim Freiwald, Felix Weinold, Judith Milberg, Caro Jost, Roland Fischer, Martin Borowski, Kilian Blees, Leon Buchner, Axel Schmalschläger, Knop Ferro, Kathrin Blohmann, René Landspersky, Michael Hofstetter, Schirin Kretschmann, Peter Reil, Johannes Kiel, Roman Cherezov, Asja Schubert, Theo Hofmann, Ray Moore
Das vom Künstler Daniel Man initiierte und von der Stiftung Kunstfonds geförderte Ausstellungsprojekt "FOR FREE*" (*artists are not working FOR FREE), ist auf diePandemiezeit zugeschnitten, da es eine große Zahl an Kolleginnen und Kollegen miteinbezieht und konzeptuell solidarisch angelegt ist. Fast 100 Kunstschaffende zeigen in geballter Gemeinschaft ihre Werke (einheitlicher Größe) in den Räumlichkeiten der Galerie Andreas Binder. Die Ausstellung steht symbolisch für den Zusammenhalt innerhalb der Künstlerszene und für den Versuch einer kollektiven künstlerischen Bestandsaufnahme und Überwindung dieser schwersten Krise seit 70 Jahren.
Dabei thematisiert der Ausstellungstitel FOR FREE*, der suggeriert, hier gäbe es etwas umsonst, durch den Zusatz *Artists are – not – working for free bereits die erschwerten Bedingungen, unter denen Künstler aktuell versuchen, ihrer Arbeit nachzugehen.
Obschon das Generieren des eigenen Einkommens bereits vor März 2020 der prekäre Alltag der meisten Kulturschaffenden war, hat die Pandemie auch hier das Brennglas angesetzt. So verschärft die Regierung durch unterschiedlich gewichtete Ausfallförderungen eine Spaltung verschiedener Berufssparten. Hinter den lauten Rufen kollektiv organisierter Lobbyisten „arbeitsplatzrelevanter“ Branchen wird die Kultur als machtpolitisch nicht ausreichend organisierte Gemeinschaft von Individualisten zum fünften Rad am gesellschaftlichen Wagen.
Die Kulturbranche besteht aus unglaublich vielen Einzelkämpfern, die zwar ohne Gewerkschaft und Lobby agieren, deren Stärke es aber ist, kommunikativ, spontan, kreativ und oft extrem vernetzend zu arbeiten. Diese Tatsache möchte „FOR FREE“ veranschaulichen, um die Situation der Kunstschaffenden offenzulegen. Die künstlerischen Wurzeln des Kurators Daniel Man werden hier deutlich sichtbar: sie liegen in der Graffiti-Bewegung, die sich seit je her über Vernetzung, Zusammenarbeit und globale Kommunikation definiert.
Und so geht es sowohl im Ausstellungskonzept als auch in den individuellen Werken der Künstlerinnen und Künstler aus Daniel Mans weit gefächertem Kolleg/innenkreis um die Sichtbarmachung von Prozessen und Umbrüchen innerhalb der massiven Einschränkungen seit März 2020.
In einer großen Wandarbeit widmet sich Daniel Man den größten durch die
Pandemieeindämmungsmaßnahmen erzeugten Herausforderungen, mit welchen die beteiligten Künstlerinnen und Künstler konfrontiert waren und sind.
Die strategische Besonderheit und das symbolstarke Kernelement dieser solidarischen Ausstellung ist die Aufteilung sämtlicher Verkaufserlöse zu exakt gleichen Teilen unter allen beteiligten Kunstschaffenden.
Horizon
Eröffnung: 13.02.2019
Gruppenausstellung mit :
Gerhard Richter, Paul Winstanley, Matthias Meyer, Julian Opie, Yigal Ozeri, Ariamna Contino, Stefan Hunstein,
Izima Kaoru, Julio Rondo, Giovanni Castell, Jan Davidoff, Philipp Lachenmann, Tina Berning,
Adam Mysock, Daniel Knorr und Dieter Rehm
Galerie Andreas Binder, 14/02-16/03/2019
Knöbelstraße 27, 80538 München
PRESSETEXT:
Unter dem Titel HORIZON präsentiert die Galerie Andreas Binder Gemälde, Foto- und Videoarbeiten, Skulpturen, Grafiken sowie Papierarbeiten moderner und zeitgenössischer Künstler, die sich motivisch der Darstellung des Horizonts widmen.
Die künstlerische Fokussierung auf den Horizont als Linie in der Ferne, an der sich Himmel und Erde bzw. Wasser scheinbar berühren, macht hier die Unendlichkeit des Universums im mikrokosmischen Abbild sichtbar. Gleichzeitig verweisen die ausgestellten Werke auf die Elemente Wasser, Erde und Luft als Grundlage allen Lebens und eröffnen so Fragen nach der Entfremdung des Menschen von der Natur und ihrer Bedrohung durch den Menschen.
Abbildungen des Horizonts haben in der westlichen Kunsthistorie eine lange Tradition. Sei es das Seestück als eigene Gattung oder die Epoche des Impressionismus, die aus dem Versuch der Darstellung von Stimmungen in der Natur hervorging. Stets stand der Horizont als Symbol für die Überschreitung von Grenzen für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Und so spannt auch die Ausstellung HORIZON den Bogen vom impressionistischen Werk Pissarros hin zu zeitgenössischen Werken, die allesamt genreübergreifend in der sowohl figurativen als auch abstrakten Darstellung der Weite des Horizonts auf die Fähigkeit der Kunst das Unsichtbare sichtbar zu machen verweisen.
Figurative Malereien, Papierarbeiten und Fotografien bilden hier eine Einheit mit den stark reduzierten, beinahe abstrakten Werken von Julio Rondo, Giovanni Castell und Daniel Knorr. Gleichzeitig zeigen die Landschaftsgemälde von Matthias Meyer, Johnny Koch, Jan Davidoff, Paul Winstanley und Yigal Ozeri ebenso wie die Grafik- und Papierarbeiten von Gerhard Richter, Tina Berning und Ariamna Contino in ihren subjektiven Blickweisen auf den Horizont die End-, Zeit- und Geschichtslosigkeit der Natur. Es scheint, als habe das Zeitalter, in dem in der Technik und der Kunst alles möglich ist, zur Rückbesinnung auf die Natur als künstlerisches Sujet geführt. Und so wirken auch die nahezu dokumentarischen Fotoarbeiten der Künstler Izima Kaoru, Philipp Lachenmann, Dieter Rehm und Stefan Hunstein wie die Reaktion auf die allgegenwärtige Skepsis gegenüber der Manipulierbarkeit des Bildes und die bewusste Rückbesinnung auf die Elemente der Natur als Grundlage alles Wahrnehmbaren.
Die Auflösung der Dichotomie von Kunst und Natur angesichts der Bedrohung der Natur durch die Verschmutzung von Erde, Wasser und Luft wird in HORIZON sichtbar und macht den Ausstellungsraum so zur Projektionsfläche des Wunsches nach einem Leben in Einheit mit der Natur als Konstante unseres Daseins.
TEXT: Leni Senger
Waffle falling over
Internetmeme – Kulturalisierung des Gewöhnlichen
Matthias Fritsch, Lauren Kaelin, Johnny Koch, Eva & Franco Mattes, Anahita Razmi, Molly Soda
Kunstverein Wolfsburg, 12/05–06/08/2017
Eröffnung: Donnerstag, 11/05, 19h
Kunstverein Wolfsburg, Schlossstr. 8, D-38448 Wolfsburg
T +49 (0) 5361 67 422, F +49 (0) 5361 650 862
kunstverein@wolfsburg.de, www.kunstverein-wolfsburg.de
Mi–Fr 10–17h, Sa 13–18h, So u. Feiertags 11–18h
SHOWTIME
Eröffnung 05.02.2016
Herzliche Einladung zur Ausstellung
"SHOWTIME"
ERÖFFNUNG: Fr 05.02.2016, 19 Uhr
Einführung: Jerry Zeniuk
Bürgerhaus Unterföhring, Münchner Strasse 65
85774 Unterföhring
Dauer: bis 11.03.2016
Öffnungszeiten Bürgerhaus:
Mo bis Fr 8.00 – 20.00 Uhr
Sa 10:00 – 14:00 Uhr
"Unsere Wahrnehmung bestimmt unsere Realität" (Qui Gon Jinn)
Zu den Arbeiten von Johnny Koch, Hanau 1982
Wo setzt man an, wo schließt man den Kreis? Welchen Normenkatalog traut man sich zu, welche Grenzen ist man gewillt zu überschreiten und welche scheinen schier unüberwindbar? Es gibt im individuellen Bezugsfeld Erde und Alltag keine Grenzen, man muss sie sich selbst schaffen und man ist selbst die größte und die labilste zugleich. In diesem Kosmos strudeln die Arbeiten von Johnny Koch und versuchen den komplexen Alltag in greifbare Vektoren zu zerlegen. Dabei ist sein Fokus stets darauf gerichtet, die blinden Flecken zu finden, die unausgesprochenen Dinge und Worte. Das viel zitierte Zwischen-den-Zeilen-Lesen wird zu einem Zwischen-den-Zeilen-Malen. Dabei stellt Johnny Koch keinen neuen Normenkatalog oder ein neues Regelwerk auf, sondern versucht, durch gezieltes Sichten und Verarbeiten der blinden Flecken auf genau diese hinzuweisen. Nun liegt es beim Betrachter, in dieser Situation weiterzustrudeln.
Denn nach Ansicht von Johnny Koch vervollständigt sich seine Arbeit erst im Auge und im Denkprozess des Betrachters. Der Künstler entzieht sich der Verantwortung, welches Resultat der Interpretation letztendlich erreicht wird. Er verpflichtet sich vielmehr der Aufgabe, seinen assoziativen Impetus durch den Betrachter konkret werden zu lassen.
Die Beiläufigkeit und Hochgeschwindigkeitshektik der heutigen Alltagsrealität führt zu einem Überangebot an Wahrnehmungsmöglichkeiten. Dieser Reizüberflutung stellt Johnny Koch mit seinen klaren Malereien und leicht zu entziffernden Satzfragmenten eine Entschleunigung gegenüber, um den Nischen des Alltags Dringlichkeit zu verleihen. Er versieht die vorbeirauschenden Eindrücke der porösen Realität mit einem Filter, um neue Zugänge zur Wahrnehmung zu öffnen und eine Art Vibration zu erzeugen. Eine stete Vibration, die bleibt, auch wenn der Vorgang der Rezeption schon längst vorüber ist - eine Art Nachhall, ein Echo der Sinnesreize.
Sein literarisch-künstlerischer Lösungsvorschlag ist adressiert an Gedanken, die sich in Worte fassen lassen. Seine Bilder scheinen wie kurze frei-assoziative Antwortschnipsel zu fungieren, doch was sind die Fragen? Aufgeschnappte Worte, die nach ihrer Relevanz befragt werden. Woher kommen diese Worte? Was evozieren sie? Kann das, was wir täglich sehen, was täglich an uns vorbeirauscht, alles sein? Fragen, die der Betrachter selbst bewältigen muss.
Johnny Koch studierte bei Prof. Barbara Hamann an der Kunsthochschule in Kassel und als Meisterschüler bei Prof. Jerry Zeniuk an der Akademie der Bildenden Künste in München. Er hat bereits an vielen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teilgenommen, u. a. in München, Berlin, Helsinki und Los Angeles.
Sa 10.00 – 14.00 Uhr